Der große Wald

hier ist er...
Hier leben KEINE Tiere oder ähnliches. hier gibt es NUR Bäume, die abgeholzt werden um Nutzholz zu produzieren!

Langsam durchstreifte ich den Wald. Heute konnte ich nicht zur Schule gehen. Nicht etwa weil ich Beispielweise krank war oder verletzt, nein, es hatte einen unerklärlichen anderen Grund.
In meiner rechten Hand, lag sicher und fest umgriffen mein hölzerner Bogen, die zwanzig Pfeile in einem Lederköcher auf meinem Rücken verstaut. So leise wie nur irgend möglich kletterte ich einen Baum hoch. Ich überblicke einen Teil des Waldes und hielt ausschau nach Tieren oder Früchten. Natürlich, wir hatten genug Geld um uns unser Essen zu kaufen, aber wenn man in der Familie Jäger hatte, musste man das Geld doch nicht dafür ausgeben sich Fleisch von vorgestern zu kaufen, wenn man doch selber jagen könnte, das war zumindest meine Meinung.
Ein kleiner Hase hoppelte an dem Baum entlang, nicht wissend was ihn gleich erwarten wird. Leise und schnell legte ich einen Pfeil an die Sehne und spannte den Bogen. Die Schulter nach hinten, die Daumen ans Ohr, zielen, ... und schießen! Der Pfeil durchbohrte das Tier, und unwillkürlich erschlaffte der kleine Körper. Ich sprang von meinem Baum und federte die Landung etwas ab in dem ich beim Aufkommen in die Hocke ging. Den Pfeil zog ich aus dem Kaninchen und säuberte ihn. Das Kaninchen selbst wickelte ich in ein Tuch und steckte es dann in meinen Jagdbeutel.
Bevor Allan in die Arena kam, war das hier unser Überleben. Heute müssen wir uns gar keine Sorgen machen wenn Allan oder ich ohne Beute nach Hause kamen, das Fleisch könnten wir nun eben auch kaufen. Ebenso Obst und Gemüse. Na ja, ich gebe zu, das Gemüse kaufen wir meistens. Aber Obst findet man auch noch im Wald. Deswegen war es auch kein Wunder das ich nach ein paar Minuten auf einem Apfelbaum hockte, die roten Äpfel von den Zweigen pflückte und in meinem Beutel verstaute. Es war eine große Erleichterung zu wissen das man sich keine Sorgen mehr über seine Sättigung machen zu müssen.
,,Feine Sache", grinste ich und kletterte den Baum wieder herunter. Vielleicht würde Allan heute ja auch noch in den Wald kommen. Aber das blieb ihm überlassen. Ich wandte mich wieder von meinen Gedanken ab und ging weiter durch den Wald. Hie und da schafften es einzelne Lichtstrahlen durch die Blätterdecke zu dringen. Es war eigentlich ein wunderschöner Ort, zu schade das es verboten war sich hier aufzuhalten. Aber das hatte auch wieder etwas Gutes: Wäre es erlaubt hierher zu kommen, würde hier alles zugemüllt und voll von anderen Menschen sein. Und das war nicht besonders schön. Also lieber verboten-schön als erlaubt-hässlich. Ich fuhr mir kurz durch mein braunes Haar, dann spurtete ich los. Es gab nur einen Grund dazu jetzt zu rennen: Spaß! Leise gab ich ein kleines Lachen von mir, während ich einen Slalom um die Bäume machte. Kurz darauf sprang ich über einen umgeknickten Stamm und duckte mich unter herabhängenden Ästen weg. Im Wald war ich schnell, im Wald war ich gefährlich.

[Firstpost]
"Robin?",fragte ich in den Wald. Er war nicht in der Schule das spürte ich innerlich. Und weil ich ein guter Bruder war wollte ich ihn dazu überzeugen. Aber er würde eh nicht auf mich hören. Aber meine Mum meinte ich sollte es versuchen, aber ich glaube nicht daran. Er war lieber im Wald. Meinen Bogen hatte ich ebenfalls gezückt. "Robin!",rief ich erneut in den Wald.

Ich grinste als ich Allan hörte. Langsam schlich ich mich von Baum zu Baum, immer näher an Allan heran. Ich wusste genau was er sollte: Er sollte mich davon überzeugen in die Schule zu gehen. Wie oft sollte er das schon machen, geschafft hat er es jedoch noch nie. Unwillkürlich musste ich wieder grinsen. Leise kletterte ich auf einen Baum, ganz in Allans Nähe. Kurz musterte ich die Umgebung, dann legte ich einen Pfeil an die Sehne, zog sie bis mein Daumen mein Oh berührte und ließ los. So wie ich es wollte landete der Pfeil knapp vor seinen Füßen. Lachend hangelte ich an dem Ast, auf dem ich bis vor ein par Sekunden noch saß. Ich ließ ihn los und sah zu Allan.
,,Du willst mich in die Schule bringen, Befehl von Mum?", fragte ich und schlenderte auf meinen Bruder zu. Ich zog den Pfeil aus dem Boden und strich über die Federn, welche einst einem Kranich gehörten.

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Jade, das mit dem
keine Tiere, das hätte
da auch schon vor meinem
Post stehen können.
Wo Bäume sind, sind
übrigens auch Tiere
Spamende

Ich erschreckte mich als ein Pfeil neben mir in den Boden traf und ich hob abwehrend die Hände. "Robin Candle! Du weißt ganz genau das ich immernoch schiss habe wenn mich jemand angreift, ich leide schon an Verfolgungswahn. Das weißt du alles ganz genau.",fauchte ich meinem Bruder zu der ganz entspannt war. "Sag doch einfach das ich sterben soll. Dann mache ich ihn spektakulärer.",sagte ich sarkastisch.

Ich nickte leicht. ,,Ja das weiß ich", gab ich zu. Und jedes Mal macht es mir riesigen Spaß, fügte ich im Stillen hinzu. Ich sah zu Allan. ,,Du hättest sterben könne, oft, aber glücklicherweise bist du es nicht, stimmts Bruderherz?", sagte ich. Ja, glücklicherweise habe ich meinen Bruder nicht verloren. Ich hasse das Kapitol zwar schon unendlich sehr, aber hätten sie mir meinen Bruder genommen, dann könnte ich meinen Hass gar nicht mehr beschreiben, denn es würde keine Worte dafür geben.
,,Also, ich soll in die Schule, nicht wahr?" Ich lachte. ,,Wie oft wollt ihr das noch probieren?", fragte ich Allan.

"Du willst nicht wissen wie beschissen es mir in der Arena ging. Ich träume bis heute davon wie mir ein Karrerio mir die Kehle aufschlitrzt ohne das ich mich wehren kann.",meinte ich leicht wütend. "Geh lieber zu Schule solange du es kannst. Alice kann es nicht mehr tun. Ich hätte besser auf sie aufpassen sollen",meinte ich missmutig und mich selbstverhöhnend.

,,Ich gehe nicht zur Schule", grinste ich und legte meinen Kopf auf meine Handflächen welche ich auf meinen Bogen ablegte.
,,Das Alice jetzt nicht mehr ist, ist nicht deine Schuld, sondern die des Kapitols", sagte ich mitfühlend. ,,Gib dir nicht die Schuld." Ich legte eine Hand auf seine Schulter und nickte leicht.
Ich ging ein paar Schritte zurück und setzte mich an einen Baumstamm.
,,Weiß du, du musst versuchen lockerer zu werden, verstehst du?", erklärte ich und legte den Kopf in den Nacken.

Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Dann schlug ich Robin ohne das ich es wollte mit viel Kraft unters Auge. Als ich bemerkte was ich getan habe, schlug ich mir selbst eine Hand vor die Lippen und atmete Flach. "E-Es Tut mir Leid Robin.",stotterte ich und sah ihn entschuldigend an. Ich fühlte mich so beschissen wie ich mich damals Gefühlt habe, als ich das letzte Interview hatte und sie mich gefragt hatten was ich bei dieser Szene fühle. 'Es löst in mir ein schwarzes Loch aus und ich kann nicht beschreiben was ich fühle oder Denke, es ist einfach ein schwarzes Loch was mich von Innen auffrisst.', hatte ich dadrauf geantwortet. Ich schluckte.

Ich sah wie Allan's Hände sich ballten, doch es war schon zu spät um auszuweichen, seine Faust traf mich unterm Auge. Kurz stöhnte ich und legte meine Hand darauf.
,,So viel zum Thema lockerer werden", murmelte ich. Reflexartig hatte ich wohl einen meiner Pfeile gezogen, denn erst jetzt merkte ich das einer von ihnen in meiner Hand lag. Ich betrachtete kurz den hölzernen Pfeil und steckte ihn dann wieder zurück in meinen Köcher. Auf Allans Entschuldigung ging ich nicht ein. Ich nahm die Hand von der Wange und musterte sie. Ein bisschen Blut war daran zu sehen. Tolle Sache..., dachte ich und seufzte.
,,Jetzt gehe ich erst recht nicht zur Schule", beschloss ich. Gefährlich blitzten meine Augen auf.

"Die Hungerspiele ändern Menschen. Sie haben es auch bei mir getan.",sagte ich monoton. Dann blickte ich Robin in die Augen die Gefählich funkelten. "Was ist denn hier los?",fragte eine bekannte Stimme hinter mir, wie immer belustigt. "Elena.",sagte ich knapp ohne mich umzudrehen. "Du solltest mal Vorbild für Robin sein und in der Schule.",schlug ich vor. Aber ich wusste was ich sagte würde sie nie machen.

Kurz schielte ich zu Elena die auf uns zu ging. Dann blickte ich Allan wieder an.
,,Nun, dann werde ich mit sowas wohl öfter rechnen müssen", raunte ich.
,,Hallo Elena", begrüßte ich das Mädchen und musterte sie. ,,Er will uns in die Schule schicken, vergeblich", erklärte ich schnell.

Ich verschränkte meine Hände hinter meinen Kopf. "Eine FRage: Wieso wollt ihr nicht zur Schule, was bringt euch das denn? Ich selbst würde jetzt gerne zur Schule gehen und mich ablenken, damit ich nicht pausenlos an die Hungerspiele denken muss.",sagte ich und blickte die beiden leicht böse an.

,,Dann erklär ich dir das jetzt mal, ganz Gefühlslos: Wir müssen uns von nichts ablenken, also, warum sollten wir dann in die Schule gehen? Und außerdem, kann man sich hier beim ablenken wenigstens entspannen. Allan, das ist das normale, jugendliche Verhalten, welches du grade erlebst, klar soweit?", antwortete ich. Mit einem Blick zu Elena sah ich das sie zustimmend nickte. Mit einem wissenden Blick schaute ich wieder zu Allan. ,,Siehst du?", grinste ich. Tja, ein gutes Argument wie ich finde, das kann er kaum möglich toppen. Und auf Sprüche wie: ,,Aber da könnt ihr doch was lernen, das ist lebenswichtig" oder ,,Ja, aber was ist mit der Schulpflicht!", hab ich noch nie gehört, daher könnte er sich so etwas ja wohl lieber sparen.

"Wisst ihr was?! Ich wünschte ihr werdet zu den Hungerspielen gezogen! Dann wisst ihr wie beschissen es mir geht!",fauchte ich wütend und dann machte ich Absatz kehrt und lief nach Hause. Ich wusste das Robin den Schlüssel nicht dabeihatte und aufmachen werde ich ihm garantiert nicht.

-> Haus der Candles

,,Ich hab ihn gewarnt...", murmelte ich. ,,Komm Elena", sagte ich und packte ihr Hand.
Kurz darauf zog ich sie in hoher Geschwindigkeit durch den Wald. Ich wusste genau wo es eine Abkürzung gab. Pflanzen schlugen mir ins Gesicht, und hin und wieder knackte ein kleiner Zweig unter meinen Füßen. Wir rannten einen Hügel hinauf und blieben abrupt stechen als wir das Rudel Friedenswächter das auf Pferden in unsere Richtung galoppierte sahen. Schnell drehten wir um und rannten den Weg zurück.
,,Na toll! Komm, wir müssen uns irgendwo verstecken", rief ich, leicht aus der Puste. Ich lenkte sie in die Richtung eines Felsens, nahm sie vor mich, und schmiss mich hinter den Fels. Elena hielt ich fest im Arm. Ich hörte meinen Herzschlag. Zehn, elf, zwölf, ..., zählte ich mit. Die Friedenswächter galoppierten vorbei, das hörte ich, doch ich beschloss noch etwas hier zu bleiben, also zählte ich bis hundert und ließ schließlich auch Elena los.
,,Okay, sie sollten weg sein, aber wir sollten uns besser beeilen", meinte ich und Elena nickte. ,,Gut." Ich ging voraus, entschied die Abkürzung nicht zu nehmen, da von dort wieder eine Friedenswächtertruppe kommen könnte. So leise wir konnten rannten wir durch den Wald, über den Zaun und blieben schließlich hinter einem Haus stehen, Elenas Haus.
,,Bis bald", verabschiedete ich mich von ihr und ging über den Markt zu unserem Haus, auch wenn ich bezweifelte das Allan mich rein lassen würde, ich hatte ihn schließlich sichtlich verletzt und noch dazu hatte ich meinen Hausschlüssel nicht dabei.
,,Auf das Ding sollte ich besser aufpassen...", murmelte ich.

>> Das Haus der Candles